Schließmann ist neuer Behindertenbeauftragter für Bad Salzungen


Bad Salzungen. Auf der Stadtratssitzung am 23.09.2015 wurde Christian Schließmann zum ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten gewählt. Hier seine Antrittsrede:

Sehr geehrte Frau Stadtratsvorsitzende Rödl,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bohl,
und werte Mitglieder des Stadtrates,

Zuerst möchte ich mich bedanken für die Einladung zur heutigen Sitzung des Stadtrates und dafür, dass ich mich als Kandidat für die Funktion des Behindertenbeauftragten unserer Kur- und Kreisstadt vorstellen darf.
Ich bin Christian Schließmann, 26 Jahre und gebürtiger Salzunger. Durch einen Genfehler, genannt Albright-Syndrom, habe ich eine Schwerbehinderung mit einem GdB, also: Grad der Behinderung von 70 % und dem Merkzeichen G für gehbehindert. Das Albright-Syndrom beinhaltet u. a. eine Stoffwechselstörung mit einer Schilddrüsenunterfunktion, sowie Deformierungen an den Gliedmaßen.
Von Beruf bin ich ausgebildeter Bürokaufmann. Diese Tätigkeit habe ich bei der ARJES GmbH in Leimbach ausgeübt. Ehrenamtlich engagiere ich mich in mehreren Funktionen auf Stadt- und Kreisebene. Z.B. beim Sozialverband VdK Bad Salzungen. Weiterhin vertrete ich die Genossenschaftler bei der WBG unserer Kreisstadt.

Durch das bedauerliche Ableben von Wolfgang Grünbeck ist ein Behindertenbeauftragter von uns gegangen, welcher sich sehr für die Menschen mit Behinderung in der Kur- und Kreisstadt eingesetzt hat.

Bad Salzungen braucht auch in Zukunft einen guten Behindertenbeauftragten. Dies ist eine wichtige Aufgabe. Ich bin engagiert, habe eine schnelle Auffassungsgabe und den Willen, die Anliegen der Bürger mit Nachdruck zu verfolgen.

Lassen Sie mich bitte kurz auf einige Ideen und Ziele eingehen, die ich für meine Tätigkeit als Behindertenbeauftragter im Sinn habe:
Ich habe mich ausführlich mit dem Tätigkeitsbericht 2014 beschäftigt, welchen Wolfgang Grünbeck Anfang 2015 dem Stadtrat vorstellte. Die Barrierefreiheit in der Kur- und Kreisstadt war ihm und ist auch mir eine Herzensangelegenheit. Hier ist bereits viel geschehen, denkt man etwa an den Marktplatz. Doch sie sollte weiter vorangetrieben werden. Konkret denke ich an eine Rampe für unsere Buchhandlung am Markt. Oder an eine barrierefreie Toilette im PaB an den Beeten. Oder einen barrierefreien Zugang zum Dorfgemeinschaftshaus in Langenfeld. Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass Menschen mit einer Sehbehinderung und Blinde einen Stadtplan in Brailleschrift bekommen, um sich besser orientieren zu können. Ein weiteres Ziel ist ein Audioguide mit Tastmodellen, der einen plastischen Eindruck von Gebäuden und der Umgebung vermittelt.
Als Koordinator der vielfältigen Initiativen und Aktionen unserer sozial ausgerichteten Vereine und Verbände möchte ich Veranstaltungsangebote bündeln und gemeinsame Durchführungen anregen.
Ich werde eine Prioritätenliste entwickeln, welche die Dringlichkeit der Projekte ordnet.

Realistischerweise ist immer die finanzielle Situation der Kur- und Kreisstadt Bad Salzungen zu berücksichtigen.
Aber die Bedeutung der Barrierefreiheit und von Projekten für Behinderte für das Image und Leitbild Bad Salzungens sollte entsprechend gewürdigt werden.

Die Gesetzesgrundlagen ändern sich ständig. Deshalb bilde ich mich permanent fort. Aktuell nehme ich an einer Weiterbildung der Aktion Mensch teil, deren Schwerpunkte die Vermittlung von Kenntnissen in der Mobilität, dem Arbeitsleben, den Verfahren der Rechtsdurchsetzung sowie den Bestimmungen im SGB XII sind.

Ich erarbeite mir Text- und Gesetzessammlungen, vernetze mich mit der Landesebene und anderen Landkreisen, um meine Auskunfts- und Problemlösungskompetenzen gegenüber Ratsuchenden verbessern zu können.

Mit diesen ersten Ideen und der Tatsache meiner eigenen Lebenserfahrung als Betroffener, der weiß, mit welchen Widrigkeiten und Problemen Menschen mit Behinderung aber auch Senioren zu kämpfen haben, bin ich überzeugt, der richtige Kandidat für die Funktion des Behindertenbeauftragten der Kur- und Kreisstadt zu sein.

Selbstverständlich bin ich für alle Anregungen, was für Menschen mit einer Behinderung in Bad Salzungen noch getan werden müsste, offen.

Bei meiner Tätigkeit als Behindertenbeauftragter möchte ich immer einen guten und engen Kontakt zum Sozialausschuss, dem Stadtrat sowie dem Bürgermeister der Stadt Bad Salzungen pflegen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Christian Schließmann

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