Am 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten, die mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren. Dieser erste antistalinistische Aufstand hatte zahlreiche Ursachen, darunter der beschleunigte Aufbau des Sozialismus in der DDR, die damit verbundene Ignoranz der DDR-Führung gegenüber den Bedürfnissen der Arbeiterklasse einschließlich ihres Beschlusses, die Arbeitsnormen zu erhöhen, sowie weitere Fehler der SED. Das Machtgefüge der Sowjetstaaten geriet ins Wanken. Der Aufstand wurde schließlich von der Sowjetarmee gewaltsam niedergeschlagen; 34 Demonstranten und Unbeteiligte starben.
Angeregte Gespräche vor der Veranstaltung
Zum Gedenken an den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR fand eine Veranstaltung im Grenzmuseum Schifflersgrund im hessischen Bad Sooden-Allendorf statt. Der Thüringer Innenminister Georg Maier hielt vor zahlreichen Gästen ein Grußwort. Im Anschluss konnten die Ausstellung und die Gedenkstätte besichtigt werden.
Wolfgang Ruske (rechts, Vorstand des Arbeitskreises Grenzinformation e. V.) führt Innenminister Georg Maier (links) und SPD Kreisvorsitzenden Maik Klotzbach (Mitte) durch die Ausstellung
SPD Wartburgkreis
Maik Klotzbach
Gedenkstätte Grenzmuseum Schifflersgrund
Über vier Jahrzehnte trennte eine fast unüberwindbare Grenze die Deutschen in West und Ost. Sie war Bestandteil des sogenanntenn „Eisernen Vorhangs“ von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Beobachtungstürme, Stacheldraht, Streckmetall und Minenwurden auf 1378 km eingesetzt, um die Menschen aus der DDR daran zu hindern, in den Westen zu gelangen.
Nach der friedlichen Revolution in der DDR und dem Beitritt der neuen Länder zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland hat man versucht, die Grenzsperranlagen so schnell wie möglich zu beseitigen. Einige Bürger aus der hessischen Stadt Bad Sooden-Allendorf hatten die Idee, Teile der Grenzanlage zu sichern. Sie gründeten den Arbeitskreis Grenzinformation e.V. Dieser kümmerte sich darum, dass der Beobachtungsturm BT-9 und etwa 1000 m Grenzzaun mit Kontrollstreifen und Kolonnenweg in ihrem Originalzustand erhalten werden konnten.
Am 03. Oktober 1991 wurde damit das Grenzmuseum Schifflersgrund eröffnet. Es ist eines der ältesten Grenzmuseen in der Bundesrepublik. In den nachfolgenden Jahren konnten weitere Ausstellungsstücke besorgt werden. Darunter befinden sich Original-Grenzkontrollhäuschen aus dem Frühjahr 1990 und eine Vielzahl an Fahrzeugen und Hubschraubern. Diese Technik wurde zur Grenzsicherung durch die Grenztruppen der DDR und den Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) benutzt.
Das Museum stellt sich der Herausforderung, seinen vielen Gästen aus dem Inland und dem Ausland, aber auch den vielen Schülergruppen einen umfassenden Überblick über das menschenverachtende System der Grenzsicherung der DDR zu geben.