Selbsthilfegruppe Darmkrebserkrankter und Stomaträger mit Julius-Lippold-Ehrenamtspreis ausgezeichnet

Die Selbsthilfegruppe Darmkrebserkrankter und Stomaträger wurde mit dem Julius-Lippold-Ehrenamtspreises der SPD Wartburgkreis in der Kategorie Soziales Engagement ausgezeichnet. Die Übergabe fand am Klinikum Bad Salzungen statt. Neben einer Medaille (gestaltet im Auftrag der Jugendkunstschule Schweina) erhält der Preisträger eine Urkunde. Der Preis ist mit 250 Euro dotiert.

von links: Heidrun Inder, Anita Brühl, Lieschen Kaiser, Volkmar Schirmer und Maik Klotzbach (SPD stellv. Kreisvorsitzender) (Foto: Heiko Matz)

Das Preisgeld möchten die Mitglieder für eine Busfahrt ins Uniklinikum Jena verwenden. Dort möchte man sich im Krebsforschungszentrum zu neuen Behandlungsmethoden informieren.

“Die Erkrankung an Darmkrebs ist ein sehr hartes Los. Oft kommt es überraschend, weil Symptome lange ausbleiben. Und zu den körperlichen Qualen kommen dann oft noch die seelischen Qualen dazu, weil sich Familienmitglieder und Freund abwenden. Menschen mit “künstlichem Ausgang” sind davon besonders betroffen. Eine Selbsthilfegruppe kann dabei ein wichtiger Anker für die Betroffenen sein. Ganz wichtig ist vor allem, dass Angebot zur Darmkrebsfrüherkennung anzunehmen. Je früher Darmkrebs erkannt wird, je besser lässt er sich behandeln”, erklärt der stellv. Kreisvorsitzende Maik Klotzbach.

Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Darmkrebserkrankter und Stomaträger sind Betroffene, welche sich im Herbst 2012 auf Initiative des Klinikums Bad Salzungen zusammengefunden haben. Die eigene unmittelbare Betroffenheit mit der Diagnose Krebs hat die Frauen und Männer zusammengeführt. Sie haben Ähnliches erlebt, teilen Erfahrungen miteinander und haben deshalb auch ein ganz besonderes Verständnis füreinander. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen und Wegen, die das Leben mit dem Darmkrebs leichter machen. Sie wollen dafür sorgen, dass sich ihre Situation und die anderer Betroffener verbessert.
In der Regel trifft man sich monatlich, um sich auszusprechen, Wissen und Erfahrungen im alltäglichen Umgang mit der Erkrankung auszutauschen und Vertrauen in die eigenen Stärken zu gewinnen. Dabei ist die Geselligkeit in zwangloser Runde wichtig. Die Heimstätte für die Gruppentreffen ist die Cafeteria des Klinikums Bad Salzungen. Auch Angehörige sind in der Runde selbstverständlich herzlich willkommen. Auf Wunsch von betroffenen Patienten werden Besuche am Krankenbett im Klinikum Bad Salzungen durchgeführt. Aus eigener Erfahrung heraus wissen die Mitglieder*innen der Selbsthilfegruppe am besten, wie man sich fühlt, wenn man die Diagnose „Darmkrebs” erhält. Diesen Menschen möchten man Halt geben, Mut und Zuversicht zusprechen und sie auf dem Weg der Krankheitsbewältigung begleiten.

Die Selbsthilfegruppe ist also ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Behandlungsstruktur, indem sie diese in besonderer Weise ergänzt. Deshalb arbeitet sie eng mit dem Klinikum Bad Salzungen zusammen. Die Zusammenarbeit wurde in einer Kooperationsvereinbarung verabredet und schriftlich dokumentiert.

Infos zur Selbsthilfegruppe sind unter folgendem Link zu finden:

Klinikum Bad Salzungen – Selbshilfegruppe für Darmkrebserkrankte (klinikum-badsalzungen.de)

Volkmar Schirmer
Leiter der Selbsthilfegruppe
Telefon: 036962-20698

Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Tumoren. Er steht hierzulande an zweiter Stelle aller Krebserkrankungen, gleich nach Brust- bzw. Prostatakrebs. Allein in Deutschland erkranken Jahr für Jahr 73.000 Menschen an Darmkrebs, Männer und Frauen gleichermaßen. Jeder 20. Bundesbürger wird im Laufe seines Lebens mit dieser Diagnose konfrontiert. Besonders groß ist das Risiko zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.

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